Welche Faktoren machen einen Sonnenschirm wetterbeständig?
Ein Sonnenschirm soll in erster Linie die Sonne abhalten und bei gutem Wetter für ein schattiges Plätzchen sorgen. Nichts desto trotz müssen Sonnenschirme aber auch widrigeren Umständen standhalten, sollte es einmal regnen oder stürmen. Eine gewisse Stabilität wie auch robuste Materialien sind in diesem Fall sehr wichtig – abgesehen davon muss der Schirm jedoch auch die Strapazen der ständigen Sonnen- und damit auch UV-Strahlung aushalten können.
UV-Strahlung
Der sogenannte UPF (UV-Schutzfaktor) gibt an, wie viel länger ein Nutzer in der Sonne bleiben kann, indem er bestimmte Sonnenschutztextilien oder UV-Schutzkleidung verwendet.
Der Wert ist vergleichbar mit dem bekannten Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes, wobei beide Angaben die Eigenschutzzeit der Haut als Berechnungsgrundlage verwenden. Zu bedenken ist dabei, dass diese Eigenschutzzeit zum Teil jedoch stark variiert und vom individuellen Hauttyp abhängig ist. So haben Menschen des Hauttyps I beispielsweise eine Eigenschutzzeit von etwa 5 bis 10 Minuten – bleiben sie länger in der Sonne, so riskieren sie einen Sonnenbrand. Um dem zu entgehen, werden heutzutage unterschiedlichste Arten von textilen Materialien genutzt, um die Haut auch darüber hinaus zu schützen. Dabei kommen verschiedene Standards zum Einsatz, darunter der UV-Standard 801, der Australian / New Zealand Standard und der europäische Standard. Dies ist insofern problematisch, da es keine einzige gültige Norm gibt und demnach unterschiedliche Messverfahren zum Einsatz kommen. Am sichersten gilt derzeit allerdings der Standard 801, nach dem auf Sonnenschirmen daher auch gezielt gesucht werden sollte. Hierbei wird der Schutzfaktor unter Tragebedingungen ermittelt, also im nassen, gedehnten, gewaschenen oder gescheuerten Zustand, wobei der jeweils niedrigste Wert zertifiziert wird. Neben dem entsprechenden Norm-Siegel allein ist außerdem wichtig, welchen UPF das entsprechende Textil erhalten halt.
Beispiel: Ein Wert von UPF 80 ist oder sollte bei Sonnenschirmen die Regel sein, er verlängert die Eigenschutzzeit in diesem Fall um das Achtzigfache und bietet somit einen idealen Hautschutz (Beispiel mit UPF 80: BaHaMa Casa / Easy siehe Foto). Ein UPF von 40 (er verlängert die Eigenschutzzeit um das Vierzigfache) ist zwar bereits deutlich geringer, für Personen mit weniger empfindlicher Haut stellt er aber dennoch einen ausreichenden Sonnenschutz. Alle Werte unter UPF 40 sollten aber nach Möglichkeit vermieden werden.
Wetterfester Stoff
Der Stoff ist entscheidend für die Wetterfestigkeit eines Sonnenschirms. Materialien wie Polyester, Acryl oder Baumwolle kommen dabei am häufigsten zum Einsatz und werden in der Vorbehandlung imprägniert, sodass sie kein Wasser durch den Stoff kommen lassen. Zu unterscheiden gilt es hierbei zwischen den Begriffen „wasserabweisend“ und „wasserdicht“, damit Sie als Verbraucher im Nachhinein keine böse Überraschung erleben:
• ACHTUNG: Wasserabweisende Textilien saugen keine Feuchtigkeit auf, sondern lassen diese von der Oberfläche abperlen. Der Stoff wird also nicht feucht. Auf der Oberfläche befindet sich zu diesem Zweck eine wasserabweisende Substanz, die Rede ist hierbei vom sogenannten Imprägnieren. Beim langfristigen Einsatz des Sonnenschirms wird diese Schutzschicht allerdings immer dünner und dünner, sodass sie über die Jahre hinweg vermutlich nachlässt. Sollte der Stoff irgendwann wirklich deutliche Abnutzungserscheinungen hinsichtlich der Imprägnierung aufweisen, so kann diese mit Imprägnier-Spray oder einer speziellen Waschung wieder auf den Stoff übertragen werden. Da die Abnutzung in der Regel aber mehrere Jahre andauert und dementsprechend oftmals auch schon der Stoff selbst etwas mitgenommen wirken könnte, lohnt sich stattdessen in vielen Fällen doch eher der direkte Kauf eines neuen Bezugs (es lohnt sich daher darauf zu achten, dass das Schirmdach bei Bedarf ausgewechselt werden kann).
Beispiel für einen wasserabweisenden Sonnenschirm: Zangenberg Marktschirm Nevada
• ACHTUNG: Wasserdichte Textilien bestehen oftmals aus mehreren Lagen, sodass die oberste Schicht das Wasser aufsagen kann, es aber nicht nach innen transportiert. Normalerweise bleibt es auch hier trocken, doch sollte das Wassergewicht mit der Zeit immer schwerer werden, so leidet darunter der Stoff.
Beispiel für einen wasserdichten Sonnenschirm: May Filius
Auch bei wasserfesten Stoffen lohnt sich übrigens der Griff zu einer zusätzlichen Schutzhülle, damit das Material nicht durch äußere Einflüsse wie etwa Temperaturen oder Schadstoffe in der Luft beschädigt wird. Diese wird einfach über den Schirm gezogen, wenn er nicht mehr benötigt wird oder transportiert werden soll. Auch für die Einlagerung (beispielsweise im Winter) macht ein solcher zusätzlicher Schutz Sinn.
Stabilität gewährleisten
Neben dem Stoff spielen auch der Mittelmast und das Gestell eine wesentliche Rolle. Robuste Materialien wie Holz und Aluminium haben sich hier bewährt und können auch hohen Windgeschwindigkeiten trotzen (Siehe auch: Welcher Sonnenschirm Ständer ist die richtige Wahl?). Weiterhin ist außerdem die richtige Befestigung sehr wichtig, wobei die Verankerung im Boden mithilfe einer speziellen Bodenhülse die sicherste Variante ist. Wer hingegen auf einen Sonnenschirmständer zurückgreift, muss darauf achten, dass dieser wirklich genügend Gewicht mit sich bringt und nicht etwa bei zu starkem Sturm umfällt. Für Ampelschirme sieht die Sache etwas anders aus, denn diese sind aufgrund ihrer Halterung an der Seite nicht optimal auf stürmisches Wetter ausgerichtet – wird es sehr windig, sollten sie daher in jedem Fall zugeklappt und sicher untergebracht werden.